Vor etlichen Jahren gab es seitens WordPress eine Befragung von Administratoren. Eine der letzten Fragen lautete: „Was ist für Sie das Beste an WordPress?“, worauf ich mit dem Namen eines Lightbox-Plugins antwortete.
Für die Version 6.4 hatte WordPress angekündigt, solle eine Lightbox Teil der Systemfunktionalität werden. Bedeutet das, dass man künftig auf ein Plugin verzichten kann?
Wozu eigentlich eine Lightbox?
Bildgrößen
Früher war der Datenverkehr langsam und teuer, weswegen man versuchte möglichst wenige Daten zu übertragen. Dem entsprechend wurden Bilder in einem Artikel nicht zu groß gewählt. Mittels Klick auf das Bild konnte dann das Bild formatfüllend gezeigt werden. So lag es am Nutzer, ob große Datenmengen anfielen.
Heutzutage bestimmt eher das Seitendesign, in welcher Größe Bilder eingesetzt werden. Wenn eine Webseite bebilderten Text enthält, versucht man die Unterbrechung des Textflusses zu vermeiden. In den meisten Fällen wird ein einzelnes Bild
- die gesamte Bildschirmbreite einnehmen
- so breit sein wie die Textspalte, also die gesamte Textspalte ausfüllen
- schmaler als eine Textspalte sein und links oder rechts vom Text umflossen werden
In den beiden letzten Fällen sollte das Bild nach einem Klick darauf wie oben formatfüllend gezeigt werden.
Aufmerksamkeit
Bei WordPress kann man Bilder mit Links versehen
- wie klassisch in HTML zum Sprung auf ein fremdes Verweisziel
- auf die Mediendatei, also auf das Bild an sich
- auf eine Anhangseite, die das Bild und weitere Informationen dazu enthält
Wenn man ein Bild großformatig betrachtbar machen möchte, muss man also Variante 2 nehmen. Vor Version 6.4 verließ der Browser beim Klick die aktuelle Seite und zeigt dann die Bilddatei, wie man das aus dem Browser kennt, wenn man im Kontextmenü (rechte Maustaste) den Punkt „Grafik in neuem Tab öffnen“ wählt. Um zur letzten Leseposition zurück zu kommen muss man dann die „Zurück“-Funktion des Browsers wählen. Bei manchen Seiten werden dadurch Skripte gestartet, die dazu führen, dass im besten Fall die alte Seite einige Zeit braucht, um wieder aktuell zu sein und im schlechtesten man nicht mehr an die letzte Leseposition zurück kommt.
In der Lightbox wird dagegen das Bild in der verfügbaren Größe vor die Seite geblendet, meist mit einem kleinen Rahmen, der über Transparenz verfügt. Das bewirkt beim Lesen, dass die Aufmerksamkeit an der aktuellen Leseposition bleibt. So ist man nach Beendigung der Lightbox auch direkt an der alten Stelle.
Im Prinzip funktionieren alle Lightbox-Plugins bei WordPress nach diesem Muster.
Der Versuch
Direkt nach der Aktualisierung auf die Version 6.4 interessierte mich brennend, wie die integrierte Lightbox funktioniert. Ich deaktivierte zunächst das bisher genutzt Plugin. Dann nahm ich eine Seite, in der ein Bild in mittlerer Größe linksbündig vom Text umflossen wird.

Bei den Blockeinstellungen zu Bildern war dieser gegraute Bereich neu gegenüber Version 6.3 und enthielt einen Hinweis, wie man ihn aktivieren könnte.

Ich entfernte also zunächst den Link auf die Mediendatei und aktiviert dann „Mit Klick erweitern“. Was passierte?
Das Bild wurde in der mittleren Größe in einer Lightbox gezeigt!
Nach 1 oder 2 Tagen gab es bereits das erste Update für Version 6.4, also Version 6.4.1. Jetzt wird das große Bild verlinkt. Auf jeden Fall gut ist, dass die URL sich nicht ändert! Der Hintergrund hat keine Transparenz und ist weiß. Ich habe keine Einstellmöglichkeiten gefunden.
Fazit
Grundsätzlich kann man feststellen, dass die Funktionalität von WordPress sich durch die Lightbox verbessert hat. Ob man mit diesem Standardverhalten zufrieden ist oder doch lieber auf ein Plugin zurückgreifen will, muss man im konkreten Fall entscheiden. In diesem Artikel verwende ich die neue Funktionalität.